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Channel: Hausmitteilung – Seite 66 – Burks' Blog – in dubio pro contra. De omnibus dubitandum.
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Der Arnika-Tester

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Eintritt Burks, Apotheke 1, Karl-Marx-Strasse, Rixdorf. Höfliches Lächeln. Guten Tag, bitte sehr?
Ich hätte gern Arnika-Tinktur.
Oh, da muss ich nachsehen, ob wir das haben…Kopfschütteln. Ähm. Meinen Sie Globuli?
Ich meinte (Stimme leicht erhoben) A r n i k a – T i n k t u r.
Das müssten wir bestellen. Oder wollen Sie ein Ol?
Ich hätte gern Arnika-Tinktur. Und jetzt. Bis morgen ist der Schmerz eh weg.
Das tut mir leid.
Mir auch. Auf Wiedersehen.

Eintritt Burks, Apotheke 2, Karl-Marx-Strasse 50. Rixdorf. Höfliches Lächeln. Guten Tag, bitte sehr?
Ich hätte gern Arnika-Tinktur.
Oh, da muss ich nachsehen, ob wir das haben…
Stirnrunzeln.
Meinen Sie Globuli?
Ich meinte (Stimme leicht erhoben) A r n i k a – T i n k t u r.
(Holt eine Flasche mit Arnika-Tinktur aus einer Schublade.) Haben wir doch.
(Erfreutes Lächeln). Sehr schön, das gute Hausmittel hilft doch immer, im Gegensatz zu Globuli oder Esoterik.
Sie meinen Homöopathie? Das ist aber keine Esoterik. (Stirnrunzeln, Lächeln verschwindet.)
Für mich schon. Ich habe mir beim Kampfsport einen Zeh ein bisschen lädiert. Ich glaube nicht dran, also helfen bei mir keine Globuli.
(Finsterer Blick) Macht zwei Euro neunzig.

Frage: Wieso kriege ich eigentlich immer mit allen Leuten Streit oder so etwas Ähnliches, auch bei den geringfügigsten Anlässen? Mach ich etwas falsch?


Es geht um eine Systemfrage

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xmas

Heute nur Positives – eine weitgehend unbeachtete Meldung: Die Rhein-Neckar-Zeitung (u.a.) berichten über eine Entscheidung des Landgerichts Tübingen, die es den Kommunen weiterhin erlaubt, Krankenhäuser zu subventionieren. Bravo! (Hallo, Dr. Harald B.!)

Die Lokalzeitung sieht das ganz richtig: “Es geht um eine Systemfrage: Bleiben die Kliniken mehrheitlich in der Hand des Staats oder übernehmen profitorientierte Konzerne das Zepter? Seit Jahren schon steigt die Zahl der von privaten Unternehmen betriebenen Kliniken. Doch die Privaten fühlen sich benachteiligt: Denn während jede zweite bis dritte öffentliche Klinik regelmäßig Zuschüsse aus Steuermitteln bekommt, müssen private Betreiber ohne solche Finanzspritzen auskommen. (…) Die Klage sei ein Versuch, das Gesundheitswesen immer stärker zu kommerzialisieren,…”

Ein schwerer Schlag für die Anhänger der Glaubensgemeinschaft Freier Markt(TM). “Für die Richter ging es allein um die juristische Frage, ob Krankenhäuser ganz normale Wirtschaftsbetriebe sind oder nicht. Nach Überzeugung der Richter sind sie das nicht. Kliniken seien vielmehr ein Teil der staatlichen Daseinsvorsorge – deshalb müsse der Staat sie auch nicht den Kräften des freien Marktes überlassen.”

Nochmal bravo, bravo, bravo. (Übrigens ein Thema, das die “Netzgemeinde” nicht interessiert. Aber: It’s the economy, stupid!)

Ich wünsche allen wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern schöne Festtage!

Triage oder: Burasi bekleme yeri değildir

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Triage

Ich hätte nicht gedacht, dass ich meinen Wortschatz noch würde erweitern können, zumal ich annahm, ich kennte mindestens so viele Wörter wie Jacob und Wilhelm Grimm, Johann Wolfgang von Goethe oder Thomas Mann oder sogar noch mehr (zum Beispiel “Internet”).

Da ich während des Studiums Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch gelernt habe, sind mir auch Wörter und Formen nicht fremd, die niemand mehr gebraucht, die aber noch korrekt wären. Mein Opa, Bauernsohn und Bergmann, benutzte noch den starken Imperativ das starke Imperfekt von “fragen” – “frug” -, und nannte eine Jacke für Männer “Wams”. Dafür hätte er mit “Sneakers” nichts anfangen können.

Gestern begegnete mir “Triage“: “Die Triage (frz. trier ‚sortieren‘), deutsch auch Sichtung oder Einteilung, ist ein aus der Militärmedizin herrührender Begriff für die – ethisch schwierige – Aufgabe, etwa bei einem Massenanfall von Verletzten oder anderweitig Kranken darüber zu entscheiden, wie die knappen Mittel (personelle und materielle Ressourcen) auf sie aufzuteilen seien. Es handelt sich dabei um ein Stratifikationsverfahren vor erster Diagnose.”

Jetzt muss ich etwas einschieben. Wie meine Freunde schon wissen, arbeite ich drei Mal in der Woche als Sicherheits-Verantwortlicher in der – oft turbulenten – Rettungsstelle eines großen Berliner Krankenhauses, das im Einzugsbereich von gleich zwei so genannten “Problembezirken” liegt – nur Nachtschichten und die zwölf Stunden. Das bessert meine Finanzen auf, gibt mir Zeit, um meine zwei (oder waren es drei?) Bücher in der freien Zeit zu schreiben und löst auch die von den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern schon oft heimlich erörterte Frage, warum der Betreiber dieses gesellschaftlich irrelevanten Blogs, das vom deutschen Blogger-Mainstream komplett und zum Glück ignoriert wird, vor einiger Zeit die Sachkundeprüfung nach § 34 a Gewerbeordnung abgelegt habe und auch noch Kampfsport betreibe. Nein, ich bekomme mehr als den Mindestlohn.

Der Job ist spannend, aber manchmal auch sehr anstrengend, zumal ich der einzige Security-Mann dort bin. Es gibt keine festen Regeln und keine “Dienstanweisung”, und ich muss alles selbst herausfinden. Ich muss nur das medizinische Personal beschützen entlasten und für Ordnung sorgen. Eigentlich müsste man Psychologie und Völkerkunde studiert haben, Türkisch und Arabisch können, Sozialarbeiter sein, Nerven wie Drahtseile haben, sich mit den Risiken und Nebenwirkungen aller bekannten psychotrophen Substanzen für den Publikumsverkehr auskennen, und natürlich auf gestresste und bis zum Hals mit Adrenalin vollgepumpte junge Männer einschüchternd beruhigend wirken oder auf Jugendliche, die nicht wissen, dass man sich mit Alkohol auch umbringen kann.

Daher begegnete mir “Triage” – das steht dort auf einer Tür, und das ist dort auch das Thema.

Jetzt muss ich etwas einschieben in den Einschub: Wie mir neulich berichtet wurde – sogar Namen wirden genannt -, gibt es in den Berliner Journalistenvereinen immer noch Charaktere, die mich bis aufs Blut hassen und die jede Gelegenheit ausnutzen, gegen mich zu intrigieren oder die versuchen, mir eins auszuwischen, aus Rache dafür, dass sie mich während der turbulenten Zeit im DJV Berlin nicht kleingekriegt haben und weil ich danach Recht behalten habe mit dem Zitat meines Hausphilosophen Georg Christoph Lichtenberg: “Es gibt manche Leute, die nicht eher hören können, bis man ihnen die Ohren abschneidet.” Denen, die mich hassen, aber sage sich: Wieviel ist sieben Tage geteilt durch zwei? Genau. Burks arbeitet immer noch als Journalist und Schriftsteller, es gibt keinen Grund zu versuchen, mich wieder ausschließen zu wollen, weil man theoretisch nur Mitglied des DJV sein kann, wenn man “hauptberuflich” als Journalist werkelt.

Jetzt habe ich ganz vergessen, worüber ich eigentlich bloggen wollte. Hatte ich die zahlreichen hübschen Ärztinnen und Krankenschwestern schon erwähnt? Ich trinke jetzt erst einmal Kaffee, den ich bitter nötig habe.

Smalltalk 2.0 oder: Geschäftlich im hohen Norden unterwegs

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gor

Eigentlich wollte ich einen schon begonnenen Artikel fertigschreiben, aber ich habe nun doch beschlossen, heute zu relaxen, was nach drei Tagen und jeweils 12 Nachtschicht hintereinander auch erlaubt sein sollte. Auch ein Tagesseminar Krav Maga “Abwehr von Messerangriffen” werde ich ausfallen lassen. Stattdessen werde ich am Abend in Secondlife unterwegs sein, dort habe ich auch genug zu tun. Außerdem erscheint am Montag wieder die englischsprachige Wochenzeitung “New Voice of Gor”, die ich herausgebe und produziere und schreibe – mittlerweile die 144ste Ausgabe im dritten Jahr.

Mein Avatar ist der mit dem weßpen Pelzmantel. Wir sitzen an einem virtuellen Feuer in Mjolnir (SLURL). Kurz darauf wurde das Dorf von einem Dutzend Krieger überfallen, und ich musste in die Tunnel flüchten, weil es dummerweise und überraschend meine ärgsten Feinde waren, die aber gar nicht wussten, dass ich im hohen Norden Gors unterwegs war. Das hätte dumm ausgehen können. (99 Prozent der geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser verstehen nur Bahnhof schütteln jetzt missbilligend die Köpfe und wenden sich anderen Blogs und Websites zu, die sich ernst und schmallippig politischen Themen widmen.)

Torvaldsland (noun): cruel, harsh, rocky land located northwest of the Hrimgar Mountains, above the Northern Forests and below the Polar Plain with which it shares the shores of the Artic Sea. Area commonly taken to start with the thinning of the great forest trees northward; it is northwest up the coast from the Vosk delta. The Skerry of Einar, by the Rune-Stone of the Torvaldsmark, marks the boundary of the Torvaldsland and the south. The Stream of Torvald, a current, moves eastward to the coast and then north; like a broad river in the sea, pasangs wide. The temperature is warmer than the surrounding water and helps warm Torvaldsland, without this current the people couldn’t live. Torvaldsland is a cruel, harsh, and rocky land with little arable soil. Though not treeless, it is a bleak land. Ka-la-na and temwood cannot grow there and are highly prized. The men are used to the cold and accustomed to war and the labor of the oar and are seasmen, traveling in their oared Serpent ships in search of parsit fish. The Torvaldslanders are fierce and aggressive warriors, preferring the great axe as their weapon. They hold to old gods, like Odin and Thor, and are much like the Vikings of Earth.
(Book 9: Marauders of Gor, pages 55-56)

Contradictio in adjecto

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pause

Heute habe ich keine Zeit zum Bloggen.

Klassenkampf, literarisch gesehen, oder: Der Feind im Inneren

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klassenkampf

Neu in meiner Bibliothek: David Peace: “GB84″ bei Liebeskind.

Wikipedia: “This is a fictional portrayal of the year of the UK miners’ strike (1984–1985). It describes the insidious workings of the British government and MI5, the coalfield battles, the struggle for influence in government and the dwindling powers of the National Union of Mineworkers. The book was awarded the James Tait Black Memorial Prize for literature in 2005.”

(Tut mir leid, die deutschen Wikipedia-Artikel zum Thema “Klassenkampf” sind meistens unpolitisch und treffen auch nicht den Kern der Sache. Allein die Tatsache, dass der Begriff “Klassenkampf” offenbar nicht vorkommen darf, sagt schon genug aus. Der Deutsche wird eben mit der antikommunistischen Schere im Kopf schon geboren – die muss später erst duch das Lesen von Burks’ Blog operativ entfernt werden.)

Euan Ferguson hat das Buch im Observer rezensiert:
His research has been scrupulous, comprehensive, awesome. Working from cuttings libraries in Japan, where he now lives, he has painstakingly reconstructed the ways in which the strike was provoked and fought and broken. (…) We learn, or we remember, how the strike was provoked: how the 1983 election majority gave the Tory government carte blanche to change the country in any way it decided

Sukhdev Sandhu schreibt im Telegraph:
GB84 is a horrible novel. Dark to the point of being dystopic. Joyless and unremittingly nasty. A bloated profanosaurus that seems even longer than its 460 pages, it is obscene, almost entirely lacking in humour, and repetitive to the point that most readers’ eyes will glaze over. (…) He wants us to feel the era viscerally as much as to understand it intellectually. Reportage soon gives way to jeremiads. There’s barely a comma in the whole book. Each sentence is like a jab between the eyes. We search in vain for someone with whom we can identify, but it’s almost impossible.

Ich glaube, das Buch wird mir gefallen. “Jeder Satz ein Stoß in die Augen.” Har har. Dass es überhaupt solche Bücher gibt und dass es sie nicht in Deutschland gibt, beweist wieder einmal den jämmerlichen Zustand der deutschen Literatur, die die Arbeiterklasse und den Klassenkampf total ignoriert und sich stattdessen mit den Befindlichkeiten der Mittelklasse beschäftigt.

Das Buch sollte eigentlich auch Pflichtlektüre eines jeden deutschen Gewerkschaftlers sein; die sind aber vermutlich zu sehr mit ihren “Tarifpartnern” beschäftigt. “Wilde Streiks” und Klassenkampf sind bei deutsche Gewerkschaftsfunktionären so populär wie Kinderpornografie.

Auf meiner Einkaufsliste für den nächsten Monat steht Rafael Chirbes: “Am Ufer“. Chirbes hatte ich hier schon zitiert: “Die Lektüre von Marx hat mir geholfen zu begreifen, was jede Gesellschaft am meisten bewegt. Um ein guter Schriftsteller zu sein, sollte man sich einen Standpunkt erarbeitet haben. Ich bin, trotz aller Verbrechen, die in Marx’ Namen verübt wurden, Marxist und Materialist. In einer Zeit, in der die Religion den meisten Leuten egal ist, in der es keine Ideale mehr gibt, bleibt einem keine andere Wahl.”

Ein deutscher Schriftsteller, der so etwas öffentlich zu sagen wagte, würde hierzulande sofort geächtet und vom Feuilleton ignoriert. Genau so funktioniert die Schere im Kopf. Ich nenne das freiwillige Selbstkontrolle Zensur. Die funktioniert viel effektiver als Zensur seitens der Obrigkeit.

Laufsaison eröffnet

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Ohne Endomondo, vor einer 12-Stunden-Schicht, rund 35 Minuten, gemächliches Tempo, ohne mich groß anzustrengen, aber mit genug Schweiß, um es als ordentliches Laufen gelten zu lassen. Offenbar trainiert man beim Kampfsport ganz andere Muskeln. Ich werde mal in den nächsten vier Wochen lieber zwei oder drei Mal laufen, um die Kondition zu verbessern, anstatt ein Mal wöchentlich meine kostbare freie Zeit mit 90 Minuten Kampfsport zu verbringen, nach denen ich immer völlig fertig bin.

Neues Bild

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Ich habe mich doch entschlossen, jetzt ein anderes Bild von mir zu präsentieren, das vorherige war schon mehr als zehn Jahre alt. Dieses stammt auf dem Jahr 2013.


Dunkle Materie entdeckt oder: Allah ist wie Jahwe

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Wenn ich mich morgens durch die Nachrichten wühle, die zu lesen ich für wert erachte, finde ich meistens zahllose Gründe, mich zu ärgern: Ich werde nicht wirklich informiert, obwohl das Gegenteil behauptet wird, es handelt sich nicht um Journalismus, sondern um Propaganda, um Lautsprecher des Kapitals oder um getarnte Pressemeitteilungen, die darauf verzichten, auch unabhängige Quellen zu befragen, Deutsch des Grauens ist an der Tagesordnung.

Was mich interessiert, sind meistens Reportagen, mit denen ich mich ausführlich beschäftigen möchte, wozu mir aber die Zeit fehlt, oder verstörende Geschichten (Javascript erforderlich), die mich aber ratlos zurücklassen.

Fefe prägte heute den wunderbaren Begriff von der “Echokammer der Gleichgesinnten”, was auf große Teile der deutschen Medien ebenso zutrifft wie auf das Sekten-Milieu der Veganer, Esoteriker oder Binnen-I-Talibanesinnen.

Wenn ich mich wirklich erholen will, gehe ich zu den Wissenschaftlern. Die wissen wenigstens, wovon sie reden, und deren Aprilscherze (Javascript erforderlich) sind intellektuell anspruchsvoll und auch komisch.

Fazit: Ich brauche keine Zeitung mehr. Die konkret sollte ich endlich mal abonnieren, weil ich sie eh immer kaufe. Aber ohne Gremliza (geb. 1940) wäre die konkret vermutlich schnell tot und unlesbar. Ein ebenbürtiger Nachfolger ist nicht in Sicht. “Ich bestehe auf dem Recht, ja der Pflicht des Aufklärers, Allah so wenig zu achten und nach Kräften zu verspotten, wie irgendwelche anderen Götter, von Jesus C. bis L. Ron Hubbard. Die Religionsfreiheit, die ich meine, ist die Freiheit von Religion. Damit das klar ist.” Wer sagt so etwas sonst noch?

Die Jungle World könnte ich online lesen, vergesse es aber immer, und außerdem nervt mich bei derJungle World, dass sie sich dem E-Mai-Verschlüsseln konsequent verweigern und stattdessen auf Facebook herumtrollen. Was soll an dieser Attitude “links” sein? Nicht mit mir.

Ich weiß gar nicht, ob ich mein eigenes Blog lesen würde, wenn ich nicht ich wäre. Gute Frage, die nur die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser beantworten können.

Vollpas-cha

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Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
hier ist des Volkes wahrer Himmel.

Eier, wir brauchen Eier! (Oliver Kahn, 2003)

Ich wünsche den wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern frohe Feiertage.

Maschinenraum

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Maschinenraum

Hat sich nicht viel verändert im Vergleich zum vorigen Jahr. Ja, die zwei Laptops und das Smartphone habe ich auch noch, sind dann also fünf Rechner. Zwei Linux, zwei Windows, eins Android.

Ich meine das ernst!

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pgp

Manche Leute kapieren es einfach nicht….

Hausmitteilung

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Drei Tage habe ich flach gelegen – wegen eines grippalen Infekts. Jetzt erhole ich mich so langsam, und Röcheln und Husten haben auch nachgelassen.

Oppa erzählt wieder aus dem Internet

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pgp key

Der Heise-Newsticker weckt heute nostalgische Gefühle in mir. “22 Prozent der Deutschen nutzen kein E-Mail”. Ich würde zu gern wissen, ob unter “E-Mail-Nutzen” auch “Facebook-Vollschreiben” gemeint war. Für mich gehörte das eben nicht zum “Nutzen von E-Mail”. Viele, zu viele Leute kennen heute den Unterschied zwischen Webmail und einem E-Mai-Programm gar nicht (mehr). Heise schreibt:

Ein Blick auf den ersten E-Mail-Account und das Alter zeigt ebenfalls, dass die heute 30- bis 49-Jährigen im Durchschnitt am längsten ein Konto besitzen: Vor 11 Jahren haben sie es bereits angelegt. Die gerade 50- bis 64-Jährigen folgen mit 10 Jahren und die Senioren mit 9 Jahren. Am kürzesten verfügen die heute 14- bis 29-Jährigen mit 6 Jahren im Mittel über einen E-Mail-Zugang.

Die wohlwollenden Stammleserinnen und geneigten Stammleser werden schon ahnen, was jetzt kommt. Erst elf Jahre ein E-Mail-Konto besitzen? Das hieße ja, der Durchschnitt ist erst seit Mitte des letzten Jahrzehnts online? Ich habe seit mehr als zwanzig Jahren ein E-Mail-Konto. Und was sage ich der nachgeborenen Generation, die erst sechs Jahre ein E-Mail-Konto ihr eigen nennt? “Ich verschlüssele meine E-Mails seit 1995!” (Vgl. Screenshot oben). Die werden natürlich nur antworten: “Oppa erzählt wieder aus dem Krieg Internet”.

Ich habe ein wenig mit groups.google.com (das mittlerweile als Recherche-Instrument weitgehend untauglich ist – dank Google, u.a. weil Javascript erzwungen wird) im Usenet herumrecherchiert. 1994 habe ich das E-Mail-Programm Crosspoint benutzt, sowohl für Mail als auch als Newsreader, später in Kombination mit Hamster, einem lokaler News- und E-Mail-Server für Windowssysteme mit dem Feature, News und Mails von mehreren Servern einzusammeln und sie gegebenenfalls zu filtern und nachzubearbeiten. Jaja, man konnte mit Hamster E-Mail-Header bearbeiten und fälschen! Damals waren die Nutzerzahlen für bestimmte Programme in Deutschland noch vier- oder gar dreistellig.

Meine erste E-Mail-Adresse war b.schroeder@IPN-B.comlink.apc.org. APC ist/war die “Association for Progressive Communications” in Südafrika, der sich Mitte der 90-er Jahre wiederum viele deutschen Mailboxen des CL-Netzes angeschlossen hatten, um ihre Nachrichten verbreiten zu können. Ich hatte meinen Account bei der Mailbox Info Pool Network (IPN) – das erklärt, warum die E-mail-Adresse genau so aufgebaut war.

usenet-posting

Wenn man nach sich selbst sucht, findet man lustige Dinge, zum Beispiel die denkwürdigen Auftritte von Kim Schmitz (heute Kim Dotcom, früher auch bekannt als King Kimble the First, Ruler of the Kimpire) im Usenet, die Usenet-Threads zu “Tron” (damals hatte ich schon meine heutige E-Mail-Adresse) sowie diverse andere Flame-Wars. Ich möchte das alles damals nicht missen, es hatte einen hohen Unterhaltungswert. Aber die Leute, mit denen man darüber reden könnte, lassen sich an zwei Händen abzählen.

Inspirierende Personen

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Sparbüchse

Ich habe mal hier zusammengestellt, welche Personen ich bei Fratzenbuch mit “gefällt mir” markiert habe. Die Namen habe ich entfernt, damit die geneigten Leserinnen und wohlwollenden Leser etwas zu raten haben (was bei den meisten der Abgebildeten ja nicht wirklich schwierig ist).

Sorry, could not resist. Ich würde zu gern wissen, in welche Kategorie die NSA-Abteilung bei Facebook mich jetzt einordnet.


Phew oder 1x2ZH!3k(9#hl10öL#3gHgb/62al0-1f3

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tastatur

Nur ganz kurz zwischendurch ein Ratschlag, den die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser gar nicht brauchen, weil sie vermutlich eh computer-, internet- und kryptografieaffin sind: Ich habe neulich mein Admin-Passwort für meinen Hauptrechner (Windows 7) geändert, war aber so müde, dass ich mich nicht genug konzentriert hatte. Deshalb fiel es mir am nächten Morgen auch nicht wieder ein. Zu raten ist auch schwierig, trotz exzessiven Kaffee-Konsums (ja, auf diesem Blog schreiben wir gutes Deutsch: “trotz” verlangt den Genitiv). Meine Passwörter sind sehr lang und kompliziert und eine Mischung aus Buchstaben und Zahlen.

Die zahllosen Anleitungen im Netz, das eigene Admin-Passwort zu knacken, sind zwar gut gemeint, aber meistens viel zu aufwändig und funktionieren auch nicht wirklich, vor allem dann, wenn man es nicht mit einem normalen BIOS, sondern mit UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) zu tun hat. Man kann nicht so einfach von einem externen Medium booten, was die übergroße Mehrzahl der Anleitungen schlicht voraussetzt. Ich bekam beim Kauf des Rechners auch keine Windows-CD. An dem blöden UEFI scheiteren übrigens auch alle Vesuche, auch auf dem Windows-7-Rechner parallel ein Linux-System zu installieren. (Linux habe ich jetzt nur auf meinem Dritt- und Viert-Rechner. Jaja, der fünfte Computer ist mein Smartphone.)

Zum Glück hatte ich ein zeitnahes Backup auf einer externen Festplatte. (Das ist der Ratschlag.) Nach dem dritten Tag des Herumfummelns habe ich dann das aufgespielt und mich beim Einrichten eines neuen 27-stelligen Admin-Passwortes konzentriert.

Komisch, dass Truecrypt (die Dateien stammen von Heise) nach dem Backup nicht mehr richtig funktionierte (nur das Öffnen der vorhandenen Container, aber nicht, einen neuen zu produzieren). Das Problem löste sich erst nach einer Neuinstallation von Truecrypt. Vielleicht hat aber auch das eine mit dem anderen nichts zu tun – zu viele Variablen im Spiel.

Jedenfalls ist jetzt alles wieder in Butter bin ich jetzt erleichtert, dass alles wieder funktioniert.

Shit happens

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eingeweide

Zuerst ist die Grafikkarte abgeraucht. Die interne funktionierte noch, ist aber natürlich weder spiele- noch Secondlife-tauglich. Dann blieb die Kiste ganz aus, was mir Rätsel aufgab.

Es stellte sich heraus, dass sich auch das Netzteil verabschiedet hatte und der Lüfter. Man kann nur vermuten, was zuerst kaputt war.

Ein Freund, der schon ein neues Netzteil eingebaut hat, meinte, dass ich alles so ausreize, dass ein größeres Kaliber der Hardware eh angebracht sei. Eine neue Grafikkarte kommt am Freitag. Wieder rund 150 Euronen weg…

Aktenlage der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik

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Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik

Verwendung personenbezogener Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik – Ihr Wiederholungsantrag vom 04.08.2011

Sehr geehrter Herrn Burkhard Schröder,
Die im Ergebnis der Karteirecherchen aufgefundenen Unterlagen sind für die Einsichtnahme vorbereitet worden. Es handelts sich um 4 Akten geringeren Umfanges. (…)

Ich hatte einen “Wiederholungsantrag” gestellt, weil aus den bisher von mir eingesehenen Akten des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR über mich nicht hervorging, warum ich nicht in die DDR einreisen durfte. (Ich weiß das natürlich, aber ich würde es gern von denen bestätigt bekommen – und eventuell erfahren, wer mich angeschwärzt hat.)

Außerdem hätte ich gern mehr gewusst über den Stasi-Vermerk “internationaler Terrorismus” neben meinem Namen. Ich bin gespannt.

Noch mehr Nacktfotos

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nacktfotos

Heute habe ich keine Zeit zum Bloggen. Eigentlich wollte ich wieder etwas über die Nacktfotos so genannter “Prominenter” schreiben, die “im Netz” aufgetaucht sind, weil man das so schön nutzerfreundlich illustrieren kann, aber dpo hat dazu das Nötige gesagt: “Derzeit ist der Student nach eigenen Angaben dabei, die Fotos auf seinem Rechner zu speichern, um sich später noch ein weiteres Mal darüber zu empören.”

Operative Nutzbarkeit Schrodt

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Ich habe mir heute zum zweiten Mal meine Stasi-Akten beim BStU angesehen. Seit den frühen 90-er Jahren sind noch einige Unterlagen hinzugekommen. Jetzt weiß ich, dass das Ministerium für Staatssicherheit der DDR mich anwerben wollte (“Schrodt” hätte mein Deckname sein sollen), dabei aber gescheitert ist.

stasi-akten

Am 28.07.1983 heißt es über den “Sachstand HP ‘Schrodt’ Burkhard Schröder:

… Student an der FU, Fachrichtung Geschichte, wurde im Zusammenhang mit Aktivitäten maoistischer Gruppierungen der BRD und WB [Westberlin] bekannt. Entsprechend Ministerbefehl 22/74 wurde er erfaßt und bei der HA VI in Sonderfahndung gestellt. [Es folgt eine Liste, wann ich die DDR im Transit durchquert hatte und wann ich bis dahin Tagesbesuche in Ost-Berlin gemacht hatte.] Laut Inf. der HA VI äußerte sich Sch. 1981 bei der Abfertigung an der Güst [Grenzübergangsstelle] Invalidenstraße abfällig über das Fach Geschichte an der FU, insbesondere über die Lehrtätigkeit eines russischen Emigranten. In diesem Zusammenhang bekundete Sch. die Absicht, das Museum für deutsche Geschichte aufsuchen zu wollen.

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Danach – das geht aus den Akten hervor – hat die Stasi versucht, mehr über mich zu erfahren. Ein IM berichtet zum Beispiel über meinen Besuch einer Veranstaltung Thomas Gandows in West-Berlin und legt eine Kopie meiner Visitenkarte bei (die muss ich dem wohl gegeben haben, ich kann mich aber nicht mehr erinnern, wer das war). Dazu auch noch Kopien von Adressbüchern (!), in denen Firmen und Vereine angekreuzt sind, die ebenfalls in dem Haus in Kreuzberg residieren, in dem ich damals wohnte.

Den Informanten (es taucht meistens der “IM Holger” auf) fiel auch auf, dass ich mich an der FU kritisch gegenüber der “bürgerlichen Geschichtswissenschaft” ausgesprochen hatte. Es gefiel der Stasi aber offenbar gar nicht, dass ich mit Oppositionellen der damaligen ČSSR verkehrte, die “Hetzschriften” versuchten “in die sozialistischen Staaten” zu schmuggeln, und dass ich mit einem Mitglied der Charta 77 sogar nach Prag gefahren war, um mich unter konspirativen Umstäden mit Petr Uhl zu treffen. (Wikipedia: “Petr Uhl war in den 1970er Jahren eine der Identifikationsfiguren des marxistisch orientierten Widerstandes gegen die sowjetische Hegemonie in der Tschechoslowakei.”) Immerhin kenne ich jetzt wieder meine Autokennzeichen von damals.

Aus dieser Zeit stammt auch der Satz in den Akten: “Das Objekt [B.S.] ist Bartträger, sauber, aber nicht modern gekleidet und macht den Eindruck, nicht besonders gesprächig zu sein.”

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Als die Stasi aber merkte, dass ich der DDR gegenüber kritisch eingestellt war – und zwar von einer linken Position aus -, und da es auch keine Kontaktpersonen in der DDR gab, entschloss man sich, einen eventuellen Anwerbungsversuch nicht mehr zu unternehmen. Ab Ende 1981 hatte ich dann Einreiseverbot. Darüber habe ich aber noch immer keine Details gefunden. Ich wüsste auch gern mehr über den ominösen “Ministerbefehl 22/74″ (mit Minister dürfte Erich Mielke gemeint sein). Dazu konnte man mir nichts sagen.

Nachdem mein westdeutscher Reisepass voller Stempel vieler Länder Lateinamerikas war, kam noch der bloße Vermerk “internationaler Terrorismus” hinzu, ohne weiteren Kommentar. Eine Sachbearbeitern erklärte mir, das habe die Stasi “vorsorglich” gemacht.

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